Ein Finanzratgeber zum Thema Geld sparen und Inflation kann die Thematik „Bankkosten sparen“ natürlich nicht vermeiden. Bei vielen Menschen stellt sich beim Gang zur Bank ein flaues Gefühl ein. Deshalb wollen wir hier einige Tipps den Konsumenten, Kleinunternehmern, EPUs und Freelancern mitgeben. Wenn diese Grundsätze beachtet werden, dann können auch auf der Bank Kosten eingespart werden.
3 Spartipps beim Umgang mit den privaten Finanzen
Die Angebote der Bankindustrie und der Fintech-Unternehmen haben in den letzten Jahren eine historisch einmalige Vielfältigkeit erlangt. Deshalb gibt es mittlerweile sogar Gesetze, welche die Vergleichbarkeit der Bankprodukte erhöhen sollen. Ein Beispiel ist das Verbraucherkreditgesetz. Trotzdem ähnelt der Vergleich von Bankkosten einem Kampf mit einer Hydra. Wenn ein Kopf abgeschlagen wurde, taucht irgendwo eine neue Klausel oder Zusatzgebühr auf.
Hinweis: Wegen der hohen Komplexität des Themas existieren kaum Vergleichsrechner zu Bankkosten.
Ein wichtiger Grundsatz lässt sich aber auf beinahe alle Finanzprodukte anwenden:
Wie viel ist mir mein Komfort wert?
Letztlich lassen sich die Banken nämlich immer unseren Drang nach Komfort und Stresslosigkeit gut bezahlen.

1. Wie viel Kontorahmen brauche ich wirklich? – Bankkosten sparen
Vielleicht empfinden viele diesen Punkt nicht wirklich als Spartipp, da sie ohnehin keinen Kontorahmen besitzen oder ihr Konto nicht überziehen.
Die unerfreuliche Wahrheit sieht aber anders aus. Je nach Studie überzieht seit der Corona-Pandemie jeder vierte bis jeder sechste in Österreich sein Konto.
Zudem besitzen viele weitere Personen einen Kontorahmen, obwohl sie diesen nur sehr selten ausreizen. Höchstens im Urlaub wird der Kontokorrentkredit kurz genutzt.
An dieser Stelle kommt aber der Spartipp ins Spiel. Es kann sehr komfortabel sein, einen Kontorahmen zu besitzen. Jedem ist auch klar, dass die Sollzinsen auf die Nutzung dieses Rahmen sehr hoch sind. Viele Banken verlangen für diese Kreditform über 10 % p.a.
Kaum jemand beachtet jedoch die Bankkosten für die Bereitstellung des Überziehungsrahmens. Diese Kosten bemessen sich an der theoretischen Höhe des Rahmens. Ein Kostenpunkt, der also auch zum Tragen kommt, wenn niemals überzogen wird.
Jeder sollte unter diesem Aspekt die eigenen Bankkosten analysieren.
2. Welche Kosten deckt das Bankkonto pauschal ab?
Ein weitere Teufel in den Bankdetails steckt oft in den Zusatzleistungen eines Bankkontos. Wir sind an so viele Funktionen eines Bankkontos gewöhnt, dass wir nicht an die potentiellen Kosten denken:
- Abhebung an einem Bankomat im Inland
- Abhebung mit der EC-Karte im Ausland
- Einrichtung von SEPA-Lastschriftaufträgen
- Bezahlen im Geschäft oder Restaurant mit der Bankomatkarte
- Tätigung von Überweisungen
- Verwendung einer Kreditkarte
- Ausdrucken von Kontoauszügen
- Abheben am Schalter
- Die längere Verfügbarkeit von Kontoauszügen beim Onine-Banking
- etc.
Gerade bei länger existierenden Bankkonten sollten all diese Punkte einer genauen Prüfung unterzogen werden. Dabei stellen sich zwei wichtige Fragen:
Wie viele dieser Dienstleistungen nehme ich in Anspruch?
Kommt ein Pauschalangebot zu den Dienstleistungen oder eine einmalige Verrechnung dieser Zusatzleistungen günstiger?
Hinweis: Nutzen Sie zu diesem Thema den Bankenrechner der AK: https://www.bankenrechner.at/
3. Die Tilgung von Krediten bzw. Finanzierungen ist fast immer günstiger als der Abschluss einer Veranlagung
Dieser Punkt sollte eigentlich selbsterklärend sein. Bankberater verdienen aber an abgeschlossenen Veranlagungen, wie Fondssparen oder Versicherungen. Deshalb versuchen sie immer wieder in Beratungsgesprächen solche Abschlüsse zu machen, obwohl sie eigentlich unklug für den Bankkunden sind.
In der Regel ist eine Schuldentilgung immer zuerst anzustreben!