Unternehmer sind zu mehr Eigenverantwortung angehalten als unselbstständig Erwerbstätige. Dies betrifft vor allem die Kostenkontrolle. Bei größeren Betrieben kann dies eine eigene Abteilung übernehmen. Doch gerade bei Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) und anderen Kleinunternehmen werden oft zahlreiche Möglichkeiten vergessen, um Steuerkosten zu sparen.
Hinweis: Mit Stand 2021 waren in Österreich 340.425 EPUs laut WKO tätig. Es handelt sich also um eine große Gruppe, die regelmäßig Sparpotentiale versäumt.
Die Abschreibung richtig nutzen
Dieser Punkt ist zwar fast jedem Selbstständigen bekannt und trotzdem wird die Afa selten optimal genutzt. Seit dem Jahr 2020 kann in Österreich die Abschreibung auf alle betrieblichen Anschaffungen, die mehr als € 800 netto (ohne USt.) kosten, über mehrere Jahre verteilt werden. Die Anzahl der Verteilungsjahre ergibt sich durch die voraussichtliche Nutzungsdauer.
Hinweis: Ab dem 1. Jänner 2023 wird durch die ökosoziale Steuerreform der Nettobetrag für geringwertige Wirtschaftsgüter auf € 1.000 angehoben.
Alle betrieblichen Anschaffungen, die unter € 800,- bzw. bald € 1.000,- netto liegen, werden sofort in dem Jahr der Anschaffung gänzlich abgeschrieben.
Jetzt denken vielleicht einige Selbstständige, dass eine sofortige Abschreibung besser für die eigene Bilanz bzw. Steuerlast ist. Doch eine Verteilung der fiktiven Abschreibungskosten gewährleistet eine viel bessere Planung ohne ständige zusätzliche Ausgaben in den jeweiligen Jahren.
Die größeren Anschaffungen sollten immer so geplant werden, dass die zukünftigen Abschreibungen eine konstante Gewinnminderung darstellen. Sollte in einem Jahr der Gewinn doch einmal zu hoch sein, können immer noch kurzfristig „geringwertige Wirtschaftsgüter“ angeschafft oder ein Investitionsfreibetrag genutzt werden.
Anders ausgedrückt: Schaffe als Selbstständiger in wirtschaftlich rosigen Zeiten an, um auch noch später Steuern sparen zu können!

Spartipps für Selbstständige: Sozialversicherungsbeiträge im Voraus bezahlen
Die SVS ist ein wesentlicher Kostenpunkt der Selbstständigkeit und diese Aufwände werden regelmäßig unterschätzt. Es ist aber auch möglich die Zahlung der Sozialversicherung vorteilhaft einzusetzen.
Wenn ein Geschäftsjahr besonders gut gelaufen ist, dann kommen zwei Jahre später die Nachzahlungen der SVS auf einen zu. Wer sofort die Steuerlast für das aktuelle Jahr mindern möchte, kann die voraussichtlichen Nachzahlungen vorausberechnen und sofort überweisen. Da die Sozialversicherung vor der Ermittlung der Einkommenssteuer schlagend wird, kann diese Voraussicht die ESt. wesentlich senken.
Spartipps für Selbstständige: Negativsteuer nutzen
Langsam fügt sich das komplette Bild in Sachen Steuerstrategie für Selbstständige zusammen. Wenn die Abschreibungen und die Sozialversicherungsbeiträge richtig geplant werden, können sich fiktive Verluste in einem Geschäftsjahr ergeben, die wiederum in ein weiteres Jahr getragen werden können.
Soll ich als Selbstständiger Steuern sparen?
Unternehmer sollten sich nicht vor der Nutzung dieser Steuerspartipps scheuen. So bedeuten beispielsweise die Investitionen, die zu Abschreibungen führen, eine erhöhte Wirtschaftsleistung. Die Sozialversicherung verrechnet hohe Strafzinsen, wenn die Überweisungen an diese Organisation zu spät durchgeführt werden. Diese Methoden sind absichtlich im Steuerrecht verankert und dürfen deshalb ohne schlechtes Gewissen eingesetzt werden.