Das Angebot einer kostenlosen Kontoführung gehört nicht mehr zu den Neuheiten im österreichischen Bankensektor. Viele bekannte Internetbanken, wie N26, oder Online-Tochtergesellschaften von größeren Bankinstituten (Hellobank! als Ableger der BNP Paribas oder die brandneue bank99 der Post) werben mit einem kostenlosen Girokonto oder einem kostenlosen Gehaltskonto.
Auf den ersten Blick wirken die Angebote dieser Bankinstitute sehr vernünftig. Schließlich sparen sich diese Banken teure Filialen mit Marmor-Fußböden und zahlreiche Personalstellen in der Kundenberatung. Diese Version wird oft auch Direktbank genannt. Da erscheint es einem normalen Konsument fast nur logisch, dass diese Kostenersparnisse weiter gegeben wird. Leider ist es bei genauerem Hinsehen niemals ganz so einfach.
Es existieren drei unterschiedliche Arten von Unternehmen, bei denen besonders genau auf das Kleingedruckte geachtet werden muss:
- Fluggesellschaften
- Versicherungen
- Banken
Aus diesem Grund wollen wir uns etwas genauer ansehen, was der Werbebegriff „kostenloses Girokonto“ tatsächlich bedeutet und ob es sich um ein gutes Angebot für die jeweiligen Kunden handelt. Es ist nicht immer alles Gold was glänzt.
Welche Kosten hat ein Girokonto in Österreich?
Damit dieser Beitrag ein gemeinsames Verständnis von einem gratis Girokonto bzw. einem kostenlosen Konto schafft und wir aufgrund dieses gemeinsamen Verständnisses die Frage nach den Vorteilen von kostenfreien Bankkonten diskutieren können, müssen zuerst die potentiellen Kosten von normalen Konten erläutert werden. Die Gebühren und Abgaben setzen sich aus folgenden Einzelteilen zusammen:
- Kontoführungsgebühr
- Kosten für Beratungsleistungen (zB pro Telefongespräch)
- Kosten für die Bargeldversorgung an Automaten
- Gebühren für die Bereitstellung einer Bankomatkarte oder einer Kreditkarte
- Gebühren pro Buchungszeile (nach dem Verbrauch der Freizeilen)
- Abgaben für die Einrichtung von Daueraufträgen
- Zinsen für die Kontoüberziehung
Oft wird schon von einem gratis Konto gesprochen, wenn nur die Kontoführungsgebühren wegfallen. Wie die Auflistung zeigt, bleiben aber neben den Kontoführungsgebühren noch zahlreiche Kostenpunkte bestehen und demnach muss genau geprüft werden, wie die einzelne Bank bzw. Direktbank den Begriff kostenlos definiert. Welche Leistungen sind im Gratiskonto enthalten und unter welchen Voraussetzungen?
Wann ist ein Girokonto in Österreich kostenlos?
Neben sogenannten verstecken Kosten muss beim Gratis Bankkonto immer beachtet werden, unter welchen Voraussetzungen das jeweilige Gehaltskonto oder Pensionskonto tatsächlich kostenfrei ist.
Hinweis: Wir sprechen hier von einem Pensionskonto bei einer Bank und nicht bei der zuständigen Krankenversicherung.
Denn sehr oft werden eben nur Gehaltskonten oder Pensionskonten mit einem bestimmten Mindesteingang pro Monat kostenlos geführt. Sobald diese Mindestsumme, beispielsweise durch den Verlust des Arbeitsplatzes, wegfällt, stehen gleich mehrere schlechte Nachrichten ins Haus. Dazu kann auch zählen, dass das kostenlose Bankkonto plötzlich sehr teuer wird.
Vor dem Hintergrund dieser Gesichtspunkte können wir nun ein bestimmtes Kundenprofil bestimmen, das ein entsprechendes Angebot nutzen sollte. In weiterer Folge betrachten wir einige Bankangebote im Detail.
Hinweis: Falls es mit dem Sparen bereits zu spät ist, können Sie hier mehr zum Thema Pfandleihe in Österreich erfahren.
Wer sollte ein kostenloses Bankkonto nutzen?
Damit ein kostenloses Girokonto tatsächlich günstig bleibt, sollte der Bankkunde eine Reihe von Eigenschaften mitbringen:
- Regelmäßige Einzahlungen auf das Konto
- Einen positiven Kontostand
- Voraussehbare Anzahl an Transaktionen (zB wenig Bargeldabhebungen und Buchungszeilen)
- Hohe Affinität zum Onlinebanking
Wenn Sie denken, diese Attribute entsprechen Ihrem Kundenprofil, dann können Sie sich folgende Angebote für kostenlose Bankkonten genauer ansehen.